Curriculum

Das berufsbegleitend konzipierte Studium umfasst vier Semester in Teilzeit (50%) mit einem Workload von insgesamt 60 Leistungspunkten (entspricht Vollzeit einem einjährigen Masterstudiengang). Im Durchschnitt werden 15 Leistungspunkte pro Semester erworben, so dass das Studium neben einer beruflichen Tätigkeit möglich ist.

Module

Die zentralen Studieninhalte werden in sieben Modulen studiert, die insgesamt darauf ausgerichtet sind

  • Aufgaben in der Konzeption
  • dem Management sowie
  • der Durchführung von berufsbegleitenden Professionalisierungsangeboten für Lehrkräfte mit Mathematik erfolgreich auszufüllen.

Das Studium beginnt mit einem Orientierungsseminar, das online durchgeführt wird, um die Studierenden mit den Zielen, Inhalten, Methoden, Organisationsformen und Leistungsbewertungen des Studiengangs vertraut zu machen.

  • Im Modul 1 werden im Sinne einer Einführung Grundlagen über Lehren und Lernen in der Erwachsenenbildung vermittelt, dem Themenbereich (1) zugeordnet.
  • Modul 2 und 3 dienen der Vermittlung von aktuellen Kenntnissen über Forschungsprozesse sowie deren Genese in Bereich Bildungswissenschaft, Mathematikdidaktik und Mathematik. Damit bedienen sie den Themenbereich (1) „Wissenschaftliche Entwicklungen“.
  • Die Module 4 bis 6 widmen sich der Transformation von wissenschaftlichen Erkenntnissen in tragfähige Professionalisierungskonzepte aus dem Themenbereich (2). Dabei differenzieren sich die Module immer stärker fachspezifisch aus.
  • Das letzte Modul 7 zu Kommunikation und Kooperation als zentrale Elemente berufsbegleitender Professionalisierung bildet zusammen mit dem Einführungsmodul den Themenbereich (3) „Berufsbegleitende Lehr-/Lernprozesse“ ab und zielt auf eine Rekontextualisierung der fachspezifischen Erkenntnisse im Rahmen von praktischen Konzepten.

Die Module sind kumulativ angelegt und sollen deshalb in der Regel in der vorgesehenen Abfolge belegt werden. Entsprechend werden sie auch nur in der vorgesehenen Semesterlage angeboten.

Praktikum

Das Studium umfasst ferner ein Praktikumsmodul, in dem praktische Erfahrungen in verschiedenen berufsbegleitenden Lehrerbildungskontexten erworben werden. Der Umfang der praktischen Tätigkeiten ist äquivalent zu 10 Tagen Präsenzzeit à 8 Stunden zuzüglich einer Online-Veranstaltung und Selbststudiumsanteilen wie aus dem Modulhandbuch ersichtlich. Praktikumsorte können verschiedene Bereiche der berufsbegleitenden Lehrerbildung sein, z. B

  • klassische Lehrerfortbildungen
  • fachspezifisches Coaching
  • Begleitung von professionellen Lerngemeinschaften
  • Beratungstätigkeit mit fachspezifischem Bezug
  • Betreuungen im Rahmen des Vorbereitungsdienstes
  • einschlägige Stellen der Landesinstitute.

Der Praktikumsbericht ist zum einen auf allgemeine Leitfragen bezogen, die modulübergreifend definiert wurden; zum anderen ist das Praktikum auf spezifische Leitfragen, die mit dem Modul zusammenhängen, ausgerichtet.

Die Auswahl der modulübergreifenden und modulspezifischen Leitfragen für das eigene Praktikum werden von den Praktikantinnen und Praktikanten vor Praktikumsantritt entwickelt und im Praktikumsbericht im Hinblick auf die praktischen Tätigkeiten diskutiert. Praktikumsberichte sollen 10 – 15 Seiten nicht überschreiten. Das Praktikumsmodul wird an ein Modul nach § 7 Abs. 1 angeknüpft. Die Modulverantwortlichen sind für die Bewertung der Prüfungsleistung in Form des Praktikumsberichts zuständig. Vor Beginn des Praktikums legen die Studierenden zur Abstimmung einen Plan zur individuellen Gestaltung des Praktikumsmoduls sowie den entwickelten Leitfragen dem Modulverantwortlichen des zugeordneten Studienmoduls vor. Es wird unbeschadet der Anzahl und Art der praktischen Anteile ein gemeinsamer Praktikumsbericht angefertigt, der die Prüfungsleistung darstellt. Im Rahmen des Praktikumsmoduls können eigene, parallel zum Studium stattfindende praktische Tätigkeiten im Rahmen der berufsbegleitenden Lehrerbildung im Umfang von maximal 50% eingebracht werden. Um die flexible und individuelle Planung des Praktikums zu ermöglichen und um Studierende in Hinblick auf das Praktikumsmodul zu beraten, werden einmal pro Semester online Informationsseminare angeboten.

Masterarbeit

Weiter umfasst das Studium eine Masterarbeit, mit der nachgewiesen werden soll, dass die Studierenden zum wissenschaftlichen Arbeiten in einem Themenbereich des Master-Weiterbildungsstudiengangs fähig sind. Die mit 15 Leistungspunkten versehene Masterarbeit soll in der Regel im vierten Semester verfasst werden. Um die Arbeitsbelastung im vierten Semester einzugrenzen und individuelle Planung zu ermöglichen, sollen die Studierenden vorbereitende Tätigkeiten für die Masterarbeit frühzeitig beginnen können. Deshalb werden bereits im ersten Semester online Informationsseminare angeboten, um Studierende in Hinblick auf die Masterarbeit zu beraten. Eine Verzahnung von Praktikum und Masterarbeit sowie den eigenen praktischen Tätigkeiten ist erwünscht und wird unterstützt, um die Bedeutsamkeit des berufsfeldbezogenen Weiterbildungsmasterstudiums für die Berufspraxis zu unterstreichen.

Überblick

Der Studiengang behandelt die Themenbereiche (vgl. 2.5.)

(1) „Wissenschaftliche Entwicklungen (in der Mathematik, Mathematikdidaktik sowie den Bildungswissenschaften)“,
(2) „Von der Forschung in die Praxis: Transformation wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Professionalisierung von Lehrkräften“ sowie
(3) „Theorie und Praxis berufsbegleitender Lehr-/Lernprozesse“.

Die Themenbereiche sind in insgesamt 7 Modulen ausdifferenziert. Hinzu kommen ein Praktikumsmodul und die Masterarbeit. Modulkatalog (Zuordnung zu Themenbereichen in Klammern):

  1. Lehr-/Lernprozesse in der berufsbegleitenden Professionalisierung* (T3)
  2. Mathematikunterricht in historischer Perspektive (T1)
  3. Mathematik als Wissenschaft und Bildungsinhalt Alternativ: Mathematische Denk und Arbeitsweisen (T1)
  4. Erkenntnisse und Methoden der Bildungsforschung* (T2)
  5. Erkenntnisse und Nutzen der fachdidaktischen Forschung I: Basismodul (T2)
  6. Erkenntnisse und Nutzen der fachdidaktischen Forschung II: Vertiefungsmodul
  7. Kommunikation und Kooperation* (T3)

Alle Module sind als Pflichtmodule konzipiert. Das Konzept der Pflichtmodule ist mit der Intention verbunden, in jedem Jahrgang eine konstante Gruppe von Studierenden zu organisieren und zudem um trotz des Konzepts eines bundesweit angebotenem blended-learning Studiengangs die Kohärenz und Kumulativität des Studiums zu gewährleisten. Zugleich sind die einzelnen Module inhaltlich und strukturell so konzipiert, dass individuelle Schwerpunktsetzungen der Studierenden zum Beispiel bei schriftlichen Einsendeaufgaben, Präsentationen, Fallstudien oder Kolloquien möglich und erwünscht sind. Insbesondere sollen solche Schwerpunktsetzung explizit genutzt werden, um auf die gegebenenfalls unterschiedlichen Bedürfnisse von Studierenden aus dem Primar- und Sekundarbereich einzugehen sowie um zwischen den Berufsfeldern der Lehreraus- und -fortbildung zu differenzieren.

Ein weiteres Strukturmerkmal des Studiengangs ist die Anlage als potentiell auf andere Fächer erweiterbare Blaupause. Dies ist bereits angelegt, indem die Module 1, 4 und 7 (siehe Markierung *) als fächerübergreifende Module realisiert sind. Somit könnten durch eine Ergänzung der fachspezifischen Module 2, 3, 5 und 6 mit analogen Modulen – aus z. B. dem Fach Physik – Synergieeffekte genutzt werden und die Ressourcen der in Deutschland üblichen 2-Fächer Lehrkräfte (v. a. im Sekundarbereich) aufgegriffen werden. Insgesamt stellt das Konzept also eine nachhaltige Struktur zur Professionalisierung des Professionalisierungssektors für Lehrkräfte dar.